peter pálffy
„In seinem Oeuvre findet sich vieles, was die großen Aufbrüche und maßgebenden Positionen der Kunst des 20. Jahrhunderts ausmacht und in seinen Werkgruppen kongenial und durchaus eigenständig in unverkennbarer Kontur und ebensolchem Kolorit zum Ausdruck bringt. Der „Kontinent“ Pablo Picasso, Kubismus und Expressionismus – letztere auch in ihren ungarischen Abwandlungen – sind hier vorrangig zu nennen.“ (Peter Baum, Kat. Ausst. Kunsthandel Hieke 2020)
Pálffy wurde 1899 in Seebarn geboren, ist in der Slowakei aufgewachsen und wurde zum aufgeschlossenen Europäer.
Nach seinen Studien in München und Berlin, lebte er ab 1924 bis 1933 in Paris. Er traf dort Picasso und andere Kubisten, sowie auch Francis Picabia und feierte erste Erfolge, unter anderem 1928 in der Galerie Myrbor, die damals von der Galeristin, Sammlerin und Mäzenin Marie Cuttoli geführt wurde und zum Zentrum der Avantgarde werden sollte. Braque, Léger, Miró und Picasso zählten in jener Zeit ebenfalls zu den von ihr geförderten Künstlern. So gehörte Pálffy rasch der internationalen Avantgarde an und sein Schaffen umfaßte einen Bogen von expressionistischen über kubistische bis hin zu abstrakten Bestrebungen.
Pálffys Frühwerk ist geprägt von seinen Reisen, die regelmäßig neue künstlerische Impulse bringen. 1924 bereiste er Italien und besuchte die wichtigsten Museen von Verona, Modena, Ravenna und Florenz und studierte die Künstler des späten Mittelalters. Es folgten Einflüsse der „école de Paris“, bevor er von 1933 bis 1945 in der Slowakei, in Kontakt mit der ungarischen Avantgarde, arbeitete. Pläne zur Errichtung einer Künstlerkolonie – nach dem Vorbild der ungarischen Schule von Szolnok – fielen der Flucht vor der Roten Armee nach Österreich zum Opfer.
Ab 1945 wieder in Österreich beheimatet, zählt Pálffys Werk der Nachkriegszeit mitunter zu den frühesten Beiträgen der Abstraktion in Österreich nach dem 2.Weltkrieg.
1949 wurde er Mitglied des österreichischen „Art Club“, einer zukunftsweisenden, auf Internationalität bedachten Künstlergruppierung, die an Bedeutung mit der Secession der Jahrhundertwende vergleichbar ist. Präsident war Albert Paris Gütersloh und als Mitglieder sind z.B. Arik Brauer, Greta Freist, Maria Lassnig, Arnulf Rainer und Friedensreich Hundertwasser zu nennen. Nach Auflösung des „Art Club“ 1960 schloss er sich der Künstlervereinigung „Der Kreis“ an.
Es folgen regelmäßige Ausstellungstätigkeiten- und Beteiligungen in Österreich, der Slowakei, Schweiz sowie den USA. Auch nach seinem Tod im Jahr 1987 fand Pálffys Werk weiterhin Beachtung. Eine erste große museale Präsentation fand 1995 in der Neuen Galerie der Stadt Linz (heute Lentos) und 1996 in der Slowakischen Nationalgalerie statt.
WERKE IN:
Museum Moderner Kunst MuMoK, Wien
Lentos Kunstmuseum, Linz
Slowakische Nationalgalerie, Bratislava
Museum der Stadt Bratislava
Museum Cerveny Kamen, Slowakei
Ausstellungen:
1928 Galerie Myrbor, Paris
1936 Hagenbund, Wiener Secession
1937 Kunstverein, Preßburg
1948 Art Club, Wien
1953 Künstlerhaus, Salzburg
1955 Galerie des Braux, New York
1956 Secession, Wien, „10 Jahre der Kreis“, Künstlerhaus, Wien
1982 „Der Art Club“, Museum des 20. Jahrhunderts, Wien
1987 Personale, Kunsthandel Hieke, Wien
1995 Peter Pálffy, Neue Galerie der Stadt Linz (heute Lentos)
1996 Slowakische Nationalgalerie, "Peter Pálffy. Die Wiederentdeckung einer europäischen Künstlerpersönlichkeit", Bratislava
2008 "Störenfriede- Die Schrecken der Avantgarde von Makart bis Nitsch", Lentos Linz
2009 "Farbenlust und Formgedanken - Abstrakte Wege in Österreich 1900 - 2000"
2018 "Klimt ist nicht das Ende. Aufbruch in Mitteleuropa", Österreichische Galerie Belvedere, Wien
2020 „Peter Pálffy. 1899–1987“, Kunsthandel Hieke
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