andré verlon

Da mein Weg vom vielleicht naiven Hoffnungsglauben an eine humanere Welt bestimmt ist, betrachte ich meinen Beitrag zur zeitgenössischen Kunst als Botschaft, ausgedrückt mit den Formmitteln unserer Zeit.

André Verlon 1963

Verlon wurde in Zürich als Kind österreichischer Eltern geboren und kommt in jüngsten Jahren nach Wien, bevor er im Alter von 16 Jahren 1933 mit seinen Eltern nach Palästina emigriert. Nach einiger Zeit in ärmsten Verhältnissen, beginnt er sich als Schriftsteller, dann als Buchhändler und Verleger zu betätigen. Sein Augenmerk liegt auf den Werken der Exil-Literaten, deren Werke er zumindest im Ausland vor dem Nationalsozialistischen Regime erhalten möchte. Weiters ist er Leiter des „Free Austrian Movements“, eine Vereinigung, die sich für die Souveränität Österreichs nach Beendigung des 2. Weltkrieges einsetzt. 1946 kommt er mit einem der ersten Züge wieder zurück in das zerbombte Wien. Er wird selbstständiger Herausgeber, Verleger und Kunsthändler.

Durch seine Auseinandersetzung mit dem Dadaismus und zahlreichen Begegnungen mit Künstlern wie Marcel Janko, Jean Arp, Raoul Hausmann und Richard Huelsenbeck erschien 1957 die erste grundlegende Monographie des Dadaismus „Dada - Monographie einer Bewegung“. Jahrelang das Standardwerk zu dem Thema.

Dadaismus lässt ihn selbst zum Künstler werden. Verlon benötigt eine visuelle Ausdrucksform. 1958 nimmt Willy Verkauf als Künstler den Namen André Verlon an. Er entwickelt die einzigartige Technik des Montage-Paintings, einer Kombination von Malerei und Collage. Einflüsse der futuristischen Collagen Umberto Boccioni‘s, der suprematistischen Malevitch‘s, sowie der papier collés der Kubisten sind in Verlons Werken nach eigener Definition ebenso zu finden, wie solche der Photomontagen John Heartfields. Es sind politische Bilder voll brisanter Inhalte in einer dynamisch experimentellen Gestaltung.

Drei Jahre und ein weltweit besprochener Kunstskandal ob Verlons geheimer Identität später, stellt er bereits im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) bei der wegweisenden Ausstellung „The Art of Assemblage“ neben Werken von Marcel Duchamp, Max Ernst und Meret Oppenheim aus. Es folgten über 60 Einzelausstellungen in Europa und den USA. Ankäufe der Tate Gallery, des Museé National d’Art Moderne sowie der Österreichischen Galerie Belvedere zeugen von der beeindruckenden Anerkennung zu Lebzeiten.Verlon gründete 1963 in Paris die internationale Vereinigung „?-imago“ u.a. mit den Malern Antonio Berni und Eugen Lipkowitch oder der Pariser Bildhauerin Martine Boileau. Ihr Ansatz war die Kunst als Ausdrucksmittel für eine relevante Botschaft zu nutzen, ihre Kunst sollte engagiert sein. Um diese Botschaft weiter zu verbreiten gestaltete Verlon bei den Wiener Festwochen 1966 eine Ausstellung mit dem Titel „Engagierte Kunst“. In seinen Bildern und Collagen lässt sich dieser humanisitsche Ansatz bestens nachvollziehen.

Verlon nimmt als Weltenbürger mit seinen philosophisch-moralischen Werken einen eigenen Platz in der Kunst der Nachkriegszeit ein. Zu Lebzeiten weltweit gewürdigt, bieten seine Bilder eine zeitlose Veranschaulichung des Menschen im Zwiespalt zwischen Technik, Großstadt und Krieg, aber auch Hoffnung und Zuversicht. Von Paris nach Jerusalem über Zürich und Wien ließ sich Verlon zu seinen Werken inspirieren. Es ist die „Situation humaine“ die Verlon sowohl durch sein literarisches wie auch malerisches Werk begleitet. 

VERFÜGBARE KUNSTWERkE

-WACHSAMES AUGE -

- SITUATION HUMAINE -

- BLAUE STADT -

- OBSERVER -

- TRAUMLEITER -

-ARENA-

- DIE SCHÖPFUNG -

- STRASSEN UND HÄUSER -

- I SAPIENTI (DIE WEISEN) -

- WEG DER TECHNIK -

- MOUVEMENT ET CONSTRUCTION -

- -DEUX FORCES -