Helene Funke
Église en bretagne
In einer sehr ungewöhnlichen Farbgebung in hellen blaugrauen und zartlila Pastelltönen zeigt Funke den Eingang zum Garten und Friedhof der Kirche. Die großen Föhren mit ihren filigranen Zweigen im Vordergrund nehmen der Architektur ihre monumentale Strenge und erzeugen eine friedliche Leichtigkeit in der Stimmung.
Das Gemälde ist wohl noch um 1911 in Frankreich entstanden und markiert einen Höhepunkt ihrer damaligen Schaffensphase. “Église en Bretagne” wurde im selben Jahr in Wien in der zweiten Ausstellung des VBKÖ (Verbands bildender Künstlerinnen Österreichs) im Hagenbund ausgestellt (rückseitiges Etikett). Ihre expressionistische Malweise sorgte damals im vom Jugendstil geprägten Wien für großes Aufsehen.
Einige Jahrzehnte später, bei der Ausstellung in der Galerie Welz wurde das als “Gotische Kirche” bezeichnete Gemälde lobend erwähnt:
„(...) was sind, um nur zwei Beispiele herauszugreifen, das ‚Bretonische Begräbnis‘ und die ‚Gotische Kirche in der Bretagne für großartige Bilder! Mit wie wenig wird da viel und in einer Form gesagt, die nichts von Durchgang an sich hat, sondern besteht und vor dem Auge einer jeden Zeit bestehen kann." (Jörg Lampe, Wiener Tageszeitung, 17.11.1948)
Öl auf Leinwand
sign. und dat. links unten: „H.Funke Paris 1913“
64 x 80 cm (Maße ohne Rahmen)
Ausstellungen:
2018/19 Kunstsammllungen Chemnitz
2007 Lentos, Linz
1998 Kunsthandel Hieke, Wien
1948 Galerie Welz, Wien
1911 Hagenbund, Wien
Dokumentiert:
Kat. Ausst. “Helene Funke. Expressiv. Weiblich”, Kunstsammlungen Chemnitz, 2018, S. 106; Peter Funke, “Die Malerin Helene Funke. Leben und Werk”, 2011, S. 143; Kat. Ausst. “Helene Funke”, Lentos, Linz 2007, S. 46; Kat. Ausst. “Helene Funke. Wien-Paris” Kunsthandel Hieke, Wien 1998, Nr. 2