Helene funke
an der südfranzösischen küste
1909
signiert und datiert
Aquarell und Tusche auf Papier
32,5 x 33 cm
Die südfranzösische Küstenlandschaft inspirierte bereits den Künstlerkreis um Henri Matisse und André Derain zu ausdrucksstarken und farbkräftigen Landschaftsansichten, mit denen sie ab 1905 die Ausstellungsszene in Paris belebten. Zur selben Zeit zog es auch Helene Funke inspiriert vom Farbexpressionismus der Fauves nach Frankreich. Dort entwickelte sie ihre ganz eigene charakteristische Bildsprache, die sich sowohl in der Kraft der Farben als auch in der expressiven Form der Pinselstriche manifestiert. In ihren Werken jener Jahre kombiniert sie die Seherfahrungen von Matisse und Derain, mit denen sie bereits ab 1906 in Paris erfolgreich gemeinsam ausstellte, mit ihrem ganz eigenen Ausdruck.
Dieses Blatt ist ein besonders schönes und in seiner Farbkraft außergewöhnlich gut erhaltenes Beispiel ihres fauvistischen Stils. Die leuchtenden Farbtöne des Himmels sind von Violett über Türkis bis Blau abgestuft und spiegeln sich ebenso in den Wellen des Wassers wider. Der Vordergrund wird bereits von ihrem charakteristischen Funke-Grün dominiert. Neben dem Haus liegen geruhsam zwei kleine Boote, vergleichbar mit Signac. So vereint das Werk eindrucksvoll die atmosphärische Stimmung der südlichen Küstenlandschaft mit der für Helene Funke typischen expressiven Farb- und Formensprache.