koloman moser
Koloman Moser war bereits zu Lebzeiten berühmt für seine modernen Design-Entwürfe und Erzeugnisse und ist uns v.a. als Mitbegründer der Wiener Werkstätte bekannt. Seine künstlerische Vielfältigkeit umfasste auch Theaterausstattungen, Bühnenentwürfe, Briefmarken und vieles mehr.
Doch bildet auch die Malerei einen wichtigen Teil seines Oeuvres. Seine künstlerische Laufbahn begann er als Schüler der Malerei an der Wiener Akademie, die er allerdings noch während des Studiums verließ um sich in der Kunstgewerbeschule (heute Universität für Angewandte Kunst) weiterzubilden.
In seiner stets avantgardistischen Orientierung war er nur kurz Mitglied des Künstlerhauses und gehört zu den Mitbegründern der Wiener Secession. Seine graphischen Entwürfe für Briefkopf und Vignetten, aber auch das Erscheinungsbild der Zeitschrift „Ver Sacrum“ und nicht zuletzt auch sein Beitrag zu einigen Dekorationselementen des neu erbauten Sezessionsgebäudes waren prägend.
Ab 1900 unterrichtete Moser an der Kunstgewerbeschule und 1903 begründete er gemeinsam mit Josef Hoffmann und Fritz Wärndorfer die Wiener Werkstätte. Die Malerin Broncia Koller-Pinell, die stets am Puls der Avantgarde war, beauftragte Kolo Moser 1903 mit dem Entwurf des Grabsteins der Familie Pineles am Wiener Zentralfriedhof. Ein weiterer Auftrag an die Wiener Werkstätte war die Neugestaltung des Speisezimmers der Villa Mautner Markhof in Wien, wo er die Tochter des Hauses Ditha kennenlernte und bald darauf heiratete.
Nachdem er die Kooperation mit der Wiener Werkstätte beendet hatte, blieb er im Rahmen der Kunstschau Ausstellungen 1908 und 1909 mit der Klimt-Gruppe eng verbunden. Ab nun widmete er sich wieder verstärkt der Malerei und hatte seine erste Solo-Ausstellung 1911 in der Galerie Miethke. Damals zeigte er neben Portraits und Stillleben auch Landschaftsdarstellungen, darunter einige aus der Semmering- und Rax-Gegend.
Moser versieht die Bilder im Katalog nur mit Jahreszahlen, aber benennt sie nicht. Bertha Zuckerkandl deutet dies als Hinweis des Künstlers, dass die Betrachter selbst erkennen müssten, was der Maler intendierte: „Daß ein Fleck, eine Linie, eine Bewegung, ein Schimmer, daß der Ruf einer Farbe aus dem Maler sein Werk entstehen läßt. Und daß die Abbildung der Natur, in die Form der malerischen Sinnesübertragung gegossen, der Ausdruck eines tiefpersönlichen Kunsterlebnisses werden muß. Natürlich, wenn eine Persönlichkeit vorhanden ist. Kolo Moser aber hat solche persönliche Malkunst errungen“ (Wiener Allgemeine Zeitung, 13.5.1911, S. 5)
WERKE IN (Auswahl):
Albertina, Wien
Leopold Museum, Wien
Museum für Angewandte Kunst, Wien
Neue Galerie, New York
Niederösterreichische Landessammlungen, St. Pölten
Oberösterreichische Landesgalerie, Linz
AUSSTELLUNGEN (Auswahl):
1908 Kunstschau, Wien
1909 Internationale Kunstschau, Wien
1911 Internationale Kunstausstellung, Rom, Österreichischer Pavillon
1911 Kollektiv-Ausstellung Prof. Kolo Moser, Galerie Miethke, Wien
1913 Gemeinschaftsausstellung Bund Österreichischer Künstler, Budapest
1914 Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik (Bugra), Leipzig
1920 Kolo Moser-Nachlass-Ausstellung, Kunstverlag Wolfrum, Wien
1927 Gedächtnisausstellung Kolo Moser, k. k. Österreichisches Museum für Kunst und Industrie, Wien
1983 Galerie Würthle, Wien
2007 Koloman Moser, Leopold Museum, Wien
2018/19 Koloman Moser. Universalkünstler zwischen Gustav Klimt und Josef Hoffmann MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien
VERFÜGBARE KUNSTWERkE
- BLICK VON DER VILLA MAUTHNER V. MARKHOF AUF DIE RAX IN WOLKEN -