Ludwig heinrich jungnickel

Jungnickel zählt zu den bedeutenden Künstlern der Wiener Moderne, der v.a. für seine druckgraphischen Tierdarstellungen und Sportmotive bekannt wurde.

Nach der Kunstgewerbeschule in München zog es den gebürtigen Bayern bereits in jungen Jahren nach Italien und schließlich 1898 nach Wien. Er nahm das Studium an der Wiener Akademie und ab 1902 an der Kunstgewerbeschule auf. Besonders prägend für sein weiteres Schaffen ist die Beschäftigung mit graphischen Verfahren und Drucktechniken. 

In Wien war er besonders von der aufkeimenden Moderne angezogen und schloss sich den Größen des Wiener Jugendstils, wie Josef Hoffmann, Alfred Roller oder Gustav Klimt, an. Er wurde für die Wiener Werkstätte tätig und beteiligte sich mit Druckgraphiken an der Kunstschau von 1908. 1911 wurde er als Professor an die Kunstgewerbeschule nach Frankfurt am Main berufen, kehrte aber wieder nach Wien zurück, da ihm die modernen künstlerischen Bestrebungen fehlten. Ab 1924 war er Mitglied des Wiener Künstlerhauses. Ölgemälde Jungnickels sind selten zu finden, er arbeitete vorwiegend in graphischen Techniken und entwickelte sie weiter. Er unternahm viele Reisen, darunter Dalmatien, Bosnien, Mazedonien und Italien. Die NS Zeit verbrachte er in Emigration in Split und Opatja. Nach dem Krieg wohnte er zuerst in Villach, bevor er wieder nach Wien zurückkehrte. Zahlreiche Einzelausstellungen in den Nachkriegsjahren, u.a. im Grazer Joanneum, der Wiener Albertina und auf der Biennale von Venedig 1958, ließen ihn wieder an die Erfolge der 1930er Jahre anschließen. Zahlreiche Ehrungen wurden ihm zuteil, darunter 1911 Goldene Medaille auf der internationalen Kunstaustellung in Amsterdam, 1914 die Staatsmedaille auf der Buchkunstausstellung in Leizipg, 1956 Goldener Lorbeer des Wiener Künstlerhauses und 1958 die Ehrenprofessur der Republik Österreich. 

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