ALFRED HAGEL



WIEN 1885 - 1945





1987 wurde Alfred Hagel erstmals im Kunsthandel Hieke in einer Retrospektive gewürdigt. Seine einzigartigen, hinreißenden Szenen aus dem Leben der 20er, 30er Jahre, sei es Alltag, Festlichkeit oder Motive aus Literatur und Mythologie sind feinstes Art Deco bis hin zur Neuen Sachlichkeit – in jedem Fall absolute Raritäten.​



Zunächst war Hagel ab 1913 als Illustrator für verschiedene Bücher und Zeitschriften wie etwa „Die Jugend“, „Die Dame“, „Leipziger Illustrierte“ und „Die Muskete, das Blatt für Kunst und Humor“ tätig. Dann war er an der Innenraumgestaltung mehrere Luxusdampfer für den Überseeverkehr des Bremer Lloyd beteiligt, wie z. B. die „Europa“, „Berlin“, „Sierra Mentana“.


Auch für die Münchner Vereinigten Werkstätten war er tätig und mitte der 1920er Jahre entwarf er Dekors für die Porzellanmanufakturen Augarten, Wien und Nymphenburg, München. Schließlich macht er sich auch als Bühnenbildner zu zahlreichen Schauspielen und Opern, etwa für „Figaros Hochzeit“, „Ein Walzertraum“ u. a. einen Namen. 1926 zeigte sich bereits internationale Anerkennung, die Zeitschrift „The Studio“, London bringt eine Abhandlung über seine Arbeiten. Wie kein anderer Künstler schildert Hagel Motive des eleganten, schicken Lebens voller Esprit und mit dem Reiz des Außergewöhnlichen.


Es ist der Charme des Abenteuers oder einer geheimnisvollen Geschichte, die seine Werke so anziehend machen. Aber auch Szenen aus dem Alltag erhalten unter seiner Pinselführung einen besonderen Flair oder sind oft humoristisch interpretiert. Das Wien Museum verwahrt eine Zeichnung/Karikatur von ihm, die Karl Kraus während eines Vortrages zeigt. Gerade in der Zwischenkriegszeit sind Hagels heitere Sujets mit ihrer pointierten Gestaltung ein wesentlicher Grund dafür, dass ihm schon zu Lebzeiten Anerkennung zu Teil wurde. 1930 kehrte der Künstler wieder nach Wien zurück, wo er mit großem Erfolg bis 1938 tätig war. Danach arbeitete er nur mehr in Zurückgezogenheit.





AUSSTELLUNGEN:

1908 Wiener Akademie

1913/14 Münchner Secession

1925 Münchner Kunstverein

1927 „30 Münchner Künstler“, Künstlerhaus Wien

1987 Personale, Kunsthandel Hieke, Wien


WERKE IN:

Wien Museum

MAK Museum, Wien

Stiftmuseum Klosterneuburg, Sammlung Dr. Alfred Sammer Porzellanmuseum Augarten, Wien

Japonisme Sammlung Peter Panzer