Studien bei dem Landschaftsmaler Max Uth sowie bei dem berühmten norwegischen Maler Adelsteen
Normann. Thiele war ab 1896 Schüler von Lovis Corinth an der Berliner Königlichen Akademie der
Künste. Ab 1906 widmete er sich ausschließlich der Malerei.
Seine Landschaftsmotive fand er unter anderen in Norwegen, Holland, Stockholm, Prag, Madrid und
Venedig.
Bis 1945 war Berlin das Zentrum seines künstlerischen Schaffens. Neben der Landschaftsmalerei hatte
Thiele eine Vorliebe für Motive von Hafenanlagen, Markthallen und etwa auch aus dem Dynamowerk
von Siemens-Schuckert in Berlin. Bei dem jährlich stattfindenden Salon „der Großen Berliner Kunstausstellung“
wurden immer wieder Werke seiner Hand gezeigt, etwa in den Jahren 1901 bis 1927. Eine
Ansicht von Angermünde, die 1917 in der Großen Berliner Kunstausstellung gezeigt wurde, wurde vom
Staat angekauft.
Viele seiner Gemälde gingen jedoch im 2. Weltkrieg verloren. 1945 flüchtete das Ehepaar Thiele aus
Berlin und kam nach Egestorf, wo es bis zu Otto Thieles Tod lebte. In dieser Zeit entstanden viele Ölgemälde,
Aquarelle und Skizzen aus dem Dorf sowie der Heidelandschaft, ebenso vom Dorfleben. Noch
heute befinden sich viele seiner Werke im Besitz von Egestorfer Familien. 1995 und 2005 ehrte Egestorf
den Künstler mit Personalen anlässlich seines 40. und 50. Todesjahres in Dresslers Hus.