Hermann Walenta schuf beeindruckende raumgreifende Skulpturen und Bilder. Er zählt “zu den Doyens der niederösterreichischen (und österreichischen) Bildhauer“, so Carl Aigner, NÖ Landesmuseum, 2018 anlässlich des 95. Geburtstags.
Nach kriegsbedingter Unterbrechung nahm Hermann Walenta gleich nach 1945 sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien wieder auf. Als Absolvent von Fritz Wotrubas Meisterklasse zählte er, so wie seine Zeitgenossen Joannis Avramidis, Alfred Hrdlicka oder Roland Goeschl zur Avantgarde der österreichischen Nachkriegskunst. Er war bereits in den 1950er Jahren mit Grafiken und Skulpturen an der Biennale in Venedig beteiligt und es folgten zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland.
Er arbeitete als freier Künstler von 1948 bis 1954 in Alpbach, Tirol, von 1955 bis 1972 in Wien, bis 2001 in Drosendorf/Thaya und ab 2001 in Riegersburg, Niederösterreich. In den frühen Arbeiten setzt er sich mit dem gegenständlichen Körper im Raum auseinander, ab den 1950er Jahren werden die natürlichen Formen zusehends abstrakter, ohne jemals unnatürlich zu erscheinen. Die Formfindung ist für ihn ein intuitiver Akt und kann nicht als Regel in Worte gefasst werden. Das Werk soll für sich sprechen.
Einige seiner unverkennbaren Skulpturen der 1960er Jahre sind im öffentlichen Raum zu sehen (u.a. Donaupark, Schweizergarten, Floridsdorf-Jedlesee); graphische Arbeiten u.a. in der Albertina und Skulpturen u.a. in der Österreichischen Galerie, Belvedere. Er nahm bis in die 1990er Jahre an Bildhauersymposien teil, erhielt Auszeichnungen u.a. Förderungspreis der Stadt Wien (1958), Kulturpreis des Landes Niederösterreich (1977) und goldenes Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich (2003).
