CARL KRALL



1891 - 1975 WIEN





2015 präsentierte der Kunsthandel Hieke die erste Retrospektive zu dem erstaunlichem Werk Carl Kralls.





Carl Krall, Selbstportrait, signiert, datiert 1924, Bleistift/Papier, 26 x 21 cm



Als Autodidakt entwickelte er eine ganz eigene Linie der Neuen Sachlichkeit mit der kristallklaren Schärfe seiner Landschaften. Sein Werk ist von großer Bedeutung für die österreichische Malerei und mit Kanoldt und Schrimpf zu vergleichen. Krall begann seine Laufbahn als erfolgreicher Werbegrafiker mit Entwürfen für Mode- und Kulturzeitschriften sowie als Plakatdesigner für Zigaretten und Sekt – „Edelin“, „Saum“, Abadie“, „Gamod“, „Hubert Extra“ sind die klingenden Namen dieser Produkte. Ebenso entwarf er Plakate für Theater und Stummfilm.


Ab den 20er Jahren widmete er sich zusehends der Malerei. Sein malerisches Talent, mit starkem Hang zur Präzision, zielte bald in Richtung Neue Sachlichkeit und überzeugte mit prächtig leuchtenden klaren Landschaften, die nicht wie sonst oft in dieser künstlerischen Strömung mit Vorstadttristesse versehen sind. Ganz im Gegenteil; zumeist sind ruhige menschenleere Landschaften geschildert, die gelegentlich einen Hang zum Überhöhten und Außergewöhnlichen haben.


Sein Talent und seine künstlerische Vielfalt spiegeln sich außerdem in Kralls figuralen Darstellungen, die von stilistischen Merkmalen des Art Deco bestimmt sind und auf der Gewandtheit und Aussagekraft seines graphischen Werkes basieren. 1923 wurde er als Mitglied in den Albrecht Dürer-Bund aufgenommen und später im Verein „Heimische Künstler Klosterneuburgs“, dessen Ausstellungsleiter er wurde.


1944 Ankauf zweier Werke vom Kulturamt der Stadt Wien, 1947 vom Niederösterreichischen Landesmuseum. Von 1945 bis 1956 war er als Mitarbeiter des Bundesdenkmalamtes an der Wiederherstellung von Werken in Schönbrunn und Wiener Neustadt beteiligt. Diverse Sgraffiti in Wien und Mödling stammen von seiner Hand. 1967 erhielt Krall das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.



AUSSTELLUNGEN (Auswahl):


1933 Personale, Zedlitzhalle, Wien

ab 1938 Klosterneuburger Künstlerbund

1938 „Kunst der Ostmark“, Haus der Kunst, Berlin

1943, 1944 Heimische Künstler Klosterneuburgs, Zedlitzhalle Wien

1947 Erste Österreichische Kunstausstellung

1947, Künstlerhaus, Wien

1964 Personale, Österreichische Staatsdruckerei, Wien

2015 Personale, Kunsthandel Hieke, Wien


WERKE IN:

NÖ Landesmuseum, St. Pölten

Österreichische Nationalbibliothek, Wien

Wienbibliothek im Rathaus, Wien